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Wie Corona unsere Weltreisepläne durcheinander brachte

Da sind wir endlich! Nach über drei Jahren Vorbereitung, vielen Aufs und Abs und der niemals aufhörenden Skepsis mancher Menschen unseren Plänen gegenüber, sind wir jetzt endlich auf Weltreise.

Nach unzähligen Abenden der Planung und der Aufzählung aller Länder und Städte, die wir sehen wollten, den Abenteuern, die wir im Geiste schon vor uns sahen, kam es am Ende doch ganz ganz anders.

Plan 1 war so wenig wie möglich zu fliegen und es trotzdem einmal um die Welt zu schaffen.

Die Reise sollte in Hamburg starten, wo wir mit dem Zug zuerst nach Berlin und von dort aus dann mit einem weiteren Zug nach Moskau gefahren wären. Dort hätte wiederrum eines unserer Highlights gewartet, die Transsibirische Eisenbahn.

Mit der Transsibirischen Eisenbahn sollte es dann bis ganz nach (nein nicht Peking) Wladiwostok gehen und von dort aus wollten wir einen kleinen Abstecher (mit dem Flugzeug, weil geht nicht anders) nach Kamtschatka machen. Den Ort, in dem sich vor vielen Jahren Wladis Eltern kennengelernt haben.

Als nächstes sollten per Fähre und auf dem Landweg Länder wie Japan, Südkorea, China, Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand, Malaysia und Indonesien folgen. Nach ungefähr acht Monaten Reise wären wir bei unserem ersten Interkontinentalflug angekommen. Mit dem Flieger sollte es nach Mexiko gehen und von dort aus über die Westküste der USA nach Kanada, wo unser nächstes Abendteuer auf uns warten sollte. Mit dem Camper wollten wir einmal von der West- zur Ostküste Kanadas und von dort die Ostküste der USA runter bis nach Miami fahren. Von Miami hätte uns ein weiterer Flug zurück nach Europa gebracht. Hier hätten wir dann für die letzten Tage der Reise noch die ein oder andere Stadt auf dem Weg zurück nach Hamburg erkundet.

So war der ursprüngliche Plan. Der zweite Plan war eigentlich genau die gleiche Route bloß umgekehrt. Sprich Start in Miami und am Ende von Moskau über Berlin nach Hamburg. Diese Route sollte es dann eigentlich auch werden, da wir dadurch immer zur optimalen Reisezeit in den einzelnen Ländern angekommen wären.

Plan A: Strand. Plan B: Weiter an Plan A arbeiten.

Doch dann kam Corona und hat uns und unseren Plänen mal ganz entspannt den Mittelfinger gezeigt.

Aber anstatt zu sagen, dass wir unsere Pläne auf später verschieben (so wie es die meisten von uns erwartet hätten und was auch wahrscheinlich die meisten anderen an unserer Stelle gemacht hätten) haben wir wieder den Collegeblock rausgeholt, uns ein Bierchen aufgemacht und angefangen zu schauen wo unsere Reise trotz Corona starten könnte.

Von all den Ländern auf der Welt gab es nur noch eine Handvoll, in die wir hätten einreisen können. Zu dem Zeitpunkt waren lediglich ein paar Länder in Afrika, Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik möglich.

Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns für Mexiko.

Wir fingen an uns über das Land, die Kultur und die Reisemöglichkeiten zu erkundigen. Außerdem begannen wir sogar schon damit Spanisch zu lernen, was sowieso schon seit langem auf unserer To-Do-Liste stand. Wir hatten alles geplant und die Reiseroute, die Unterkünfte und auch schon einige Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die wir auf jeden Fall besuchen wollten.

So groß die Freude auch war, dass wir endlich etwas gefunden hatten, wo unsere Reise beginnen konnte, müssen wir doch sagen, dass uns die Coronazahlen aus Mexiko sowie der Umgang des Landes mit der Pandemie etwas beunruhigten. Außerdem sahen wir in den Nachrichten, dass in manchen Regionen, wie beispielsweise Cancún, viele Amerikaner unterwegs sind, die sich sagen, wenn ich den ganzen Tag trinke, muss ich die Maske ja gar nicht erst aufsetzen. Was für die Deutschen Malle ist, scheint für die Amis Cancún zu sein. So richtig konnten wir uns mit dieser Art von Tourismus nicht identifizieren.

Nur ein Paar Tage bevor wir die Flüge buchen wollten, kam Lena mit der Neuigkeit, dass zwar Länder wie Peru und Chile die Einreisebedingungen wieder verschärft haben, es jetzt jedoch wieder möglich sei nach Thailand und auch nach Sri Lanka einzureisen. Eine Einreise in beide Länder war und ist auch aktuell nur unter sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen möglich. Da wir weder uns noch die Bevölkerung unseres Reiselandes hinsichtlich Corona gefährden wollten, konnten wir uns gut mit dieser Art der Einreise anfreunden.

In Thailand hätten wir zu dem Zeitpunkt in eine 14-tägige strenge Quarantäne gemusst. Das bedeutet ein Verlassen des Zimmers wäre nicht möglich gewesen und in den meisten Hotels hätten wir als unverheiratetes Paar außerdem getrennte Zimmer nehmen müssen. Mittlerweile wurden die Einreisebedingungen für Thailand etwas gelockert. Aktuell sind 10 Nächte Zimmerquarantäne vorgeschrieben. Man darf nach den ersten Tagen und PCR-Tests jedoch zwei Mal täglich für 45 Minuten in den Außenbereich des Hotels.

Die Quarantänevorschriften für Sri Lanka klangen etwas entspannter, was uns am Ende auch dazu bewegt hat, uns für dieses uns noch sehr unbekannte Land zu entscheiden. Hier auf Sri Lanka müssen wir die ersten 13 Nächte in einem sogenannten Level 1 Hotel verbringen. Nach dem ersten negativen PCR-Test nach Ankunft darf man sich hier im Unterschied zu Thailand aber frei im Hotel bewegen und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen sogar einige Ausflüge machen. Zu dem Thema Quarantäne auf Sri Lanka sowie unserem Hotel werden wir nochmal einen gesonderten Artikel schreiben.

Trotz monatelanger Reiseplanungen sitzen wir nun letztendlich absolut planlos auf Sri Lanka und haben noch gar keine Ahnung, wohin wir Samstag fahren werden, wenn wir aus unserer Hotelquarantäne entlassen werden. So schade wir es auch finden, dass unser Ursprungsplan nicht funktioniert hat, müssen wir doch sagen, dass uns dieses planlose Reisen ganz gut gefällt. Wer weiß was für tolle Reiseziele wir dadurch kennenlernen werden, die wir ohne Corona gar nicht auf unserer Liste gehabt hätten.

Letztendlich sollte das alles vielleicht ganz genau so laufen.

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