Seit unserem letzten Blogbeitrag ist einige Zeit vergangen. Zwischenzeitlich ist viel passiert und das wollen wir zum Anlass nehmen, ein kleines Weltreise Update zu schreiben. Der Eine oder Andere hat es wahrscheinlich schon mitbekommen. Wir sind aktuell in Kirgisistan. Was uns dahin verschlagen hat und was seit unserem ungeplanten Zwischenstopp in der Heimat passiert ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Drehen wir die Zeit kurz zurück auf Ende Mai. Nach unserer Rückreise nach Deutschland wurden wir in Hamburg das erste Mal geimpft und sind anschließend nach Portugal geflogen. Dort wollten wir die Zeit bis zur zweiten Impfung überbrücken und pünktlich zur Hochzeit von Lenas Bruder Anfang Juli wieder in Deutschland sein.
Wir beantragen Visa für Kasachstan und Russland
Schon vor dem Abflug nach Portugal haben wir in Deutschland Visa für Kasachstan und Russland beantragt. Ursprünglich wollten wir unsere Weltreise ja mit einer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn starten und von Deutschland auf dem Landweg nach Russland reisen. Aufgrund der bekannten Umstände war das leider nicht möglich. Zwischenzeitlich hat Russland die Grenzen zumindest für die Einreise auf dem Luftweg wieder geöffnet. Da die Beantragung des Russlandvisums aus dem Ausland generell eher schwierig sein soll, bot sich der Zwischenstopp in Deutschland an, um unseren Traum einer Russlandreise weiterzuverfolgen.
Um unnötige Flüge zu vermeiden, wollten wir die Russlandreise gerne mit anderen Ländern in der Region verbinden. Daher haben wir zusätzlich ein Visum für Kasachstan beantragt. Normalerweise benötigen deutsche Staatsbürger kein Visum für Kasachstan, diese Regelung wurde aber bis mindestens Ende 2021 aufgehoben. Also haben wir unsere Reisepässe und die Visaformulare an eine Visaagentur in Frankfurt geschickt, sind nach Portugal geflogen und haben gehofft, dass wir die Reisepässe inklusive Visa bis zum vereinbarten Termin Anfang Juli zurückerhalten würden.
Portugal Rundreise & 14 Stunden Madrid
In Portugal lief zunächst alles super. Wir reisten von Porto über Nazaré und Lissabon an die Algarve und mieteten uns dort für die letzten zehn Tage eine Ferienwohnung. Unseren Rückflug hatten wir für den 30.06. gebucht. Am Abend des 25.06. lasen wir in den Nachrichten, dass Portugal mit Wirkung zum 29.06. zum Virusvariantengebiet erklärt werden würde. Das bedeutete, dass ab diesem Tag für Portugalrückkehrer eine 14-tägige Quarantäne gelten würde. Da wir die Hochzeit von Lenas Bruder nicht verpassen wollten, wollten wir unter keinen Umständen in Quarantäne. Wir versuchten noch am selben Abend bei der Airline anzurufen um unseren Flug umzubuchen, erreichten aber leider niemanden. Am nächsten Morgen wollten wir es erneut versuchen, wurden dann aber leider mit der Schreckensmeldung geweckt, dass es kaum noch verfügbare Flüge von Portugal zurück nach Deutschland gab. Wir waren wohl nicht die einzigen, die schnell noch vor Dienstag zurück nach Deutschland reisen wollten. Stundenlange Recherche und ein paar vergossene Tränen später sahen wir ein, dass es für uns vor Dienstag keinen bezahlbaren Direktflug von Portugal nach Deutschland mehr gab.
Glücklicherweise fanden wir dann aber einen relativ günstigen Flug von Faro über Madrid nach Hamburg und entschieden uns diesen zu buchen. Wir stornierten die letzten Nächte in unserem Airbnb, machten einen Schnelltest am Flughafen in Faro und verließen Portugal ähnlich Hals über Kopf wie wenige Wochen zuvor Sri Lanka. In Madrid hatten wir etwa 14 Stunden Aufenthalt und verbrachten einen sehr netten Abend in einer Spielhalle und einem Food Court (Ruta 77, sehr zu empfehlen). Madrid meinte es gut mit uns und wir kamen rechtzeitig vor dem 29.06. zurück in Hamburg an.
Spaßeshalber möchten wir an dieser Stelle noch kurz erwähnen, dass Portugal der Titel Virusvariantengebiet eine Woche später wieder aberkannt wurde und die 14 Tage Quarantäne damit kein Thema mehr waren.
Will die Welt uns irgendetwas sagen?
Nach den Erlebnissen in Sri Lanka und Portugal hatten wir so langsam aber sicher das Gefühl, dass unsere Reise zum Scheitern verurteilt ist. Die Visa für Kasachstan und Russland hatten wir zwar zwischenzeitlich erhalten, allerdings wurde unser Flug nach Kasachstan schon das zweite Mal storniert und die Coronazahlen stiegen auch in Russland wieder kräftig an. Mehr als ein Mal haben wir in den Tagen zurück zuhause daran gedacht unsere Weltreise einfach abzubrechen. Abgesehen davon, dass das ständige Umplanen so langsam an unseren Nerven zerrte, hatten wir mittlerweile aufgrund der ganzen ungeplanten Vorkommnisse auch einiges an Geld verpulvert.
So richtig wollten wir das Projekt Weltreise aber noch nicht aufgeben und so suchten wir weiter nach Alternativen. Wladi wäre am liebsten über Mexiko in die USA gereist. Lena wollte es irgendwie noch nicht so richtig einsehen, dass wir die 400 € Visa für Russland und Kasachstan nicht wahrnehmen. Bei ihrer Recherche nach neuen Kasachstan Flügen stieß Lena irgendwann zufällig auf einen günstigen Flug über Bischkek (Kirgisistan). Eine kurze Recherche ergab, dass Kirgisistan eigentlich ziemlich interessant aussieht. Wenn wir sowieso dort zwischenlanden müssen, dann können wir uns das Land doch auch einfach mal anschauen oder?
Und so landeten wir in Kirgisistan
Hier sind wir also. In Kirgisistan. In einem Land, das wir bis vor zwei Wochen absolut nicht auf dem Schirm hatten und das wohl eher nicht als typisches Reiseziel gilt. Nach drei Tagen in der Hauptstadt Bischkek wollen wir in Kirgisistan noch eine mehrtägige Trekkingtour machen und ein paar Tage am zweitgrößten Gebirgssee der Welt entspannen. Anschließend wollen wir wie ursprünglich geplant weiter nach Kasachstan und Russland reisen. Drückt uns die Daumen, dass dieses Mal nichts dazwischen kommt. Stand jetzt wären wir nämlich sehr traurig, wenn wir diese Region der Welt vorzeitig wieder verlassen müssten.
