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Weltweit günstig reisen mit Housesitting

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Unterkünfte gehören häufig zu einem der größten Kostenpunkte auf Reisen. Vor allem Langzeitreisenden und Low Budget Backpackern stellt sich daher oft die Frage, wie die Unterkunftskosten auf Reisen reduziert werden können. Auch wir haben auf unseren Langzeitreisen versucht unsere Übernachtungskosten zu verringern und dabei verschiedene Angebote ausprobiert. Unsere jeweils knapp zweimonatigen Reisen durch Kanada und die USA konnten wir uns beispielsweise nur leisten, weil wir nicht durchgehend in bezahlten Unterkünften geschlafen haben.

Unter Weltreisenden ist Housesitting eine beliebte Alternative zu bezahlten Unterkünften. Mit etwas Recherche und guter Planung kannst du Housesitting aber auch für kürzere Reisen nutzen.

In diesem Beitrag erklären wir dir was Housesitting eigentlich ist und wie auch du mit Housesitting günstig die Welt bereisen kannst.

Was ist Housesitting?

Housesitting ist ein Konzept, bei dem ein sogenannter “Housesitter” während der Abwesenheit des Besitzers auf dessen Anwesen aufpasst. Housesitter werden häufig engagiert, wenn zu dem jeweiligen Haus auch Haustiere gehören, die während der Abwesenheit versorgt werden müssen. Der Housesitter erhält für seine Tätigkeit in der Regel keine Bezahlung. Für seine Dienste darf er aber kostenlos im Haus der verreisten Personen wohnen. Das macht Housesitting zu einer attraktiven Beschäftigung für Reisende, die so kostenlos an einem Ort übernachten und nebenbei die Umgebung erkunden können.

Housesitting hat seinen Ursprung in den USA, wo es sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Das Konzept hat sich mittlerweile aber auch in vielen anderen Ländern dieser Welt durchgesetzt.

Vorteile von Housesitting

Housesitting hat sowohl für den Hausbesitzer als auch für den Housesitter einige Vorteile. Der Hausbesitzer hat während seiner Abwesenheit jemanden der auf sein Eigentum und seine Haustiere aufpasst. Außerdem spart er sich die teilweise sehr hohen Kosten für eine Tierpension. Die Haustiere können in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und sind keinem Stress durch den Umzug in eine entsprechende Betreuung ausgesetzt. Housesitter dienen auch als Schutz vor Einbrüchen, da das Haus während der Abwesenheit der Besitzer nicht unbewohnt bleibt.

Der größte Vorteil für einen Housesitter ist sicherlich die kostenlose Unterkunft. In vielen Ländern dieser Welt kostet eine Übernachtung schnell mehr als 100 € pro Nacht. Geld das sich mit Housesitting sparen und für andere Dinge ausgeben lässt. Mit Housesitting hat der Housesitter im Ausland aber auch ein Zuhause auf Zeit. Gerade auf Langzeitreisen sehnt man sich manchmal nach etwas Beständigkeit und Privatsphäre. Housesitting ist hier eine tolle Abwechslung zu Hotels oder Hostels. Dadurch das zum Housesitting in der Regel auch Haustiere gehören, hat der Housesitter außerdem eine Aufgabe und häufig eine schöne Zeit im Umgang mit den Tieren. Je nachdem um was für Tiere es sich handelt, kann der Housesitter diese oft auch für ein paar Stunden alleine lassen und die Umgebung erkunden. Passt du beispielsweise auf einen Hund auf, könnt ihr gegebenenfalls auch gemeinsam längere Spaziergänge zu Sehenswürdigkeiten in der Nähe machen.

Wer kann Housesitter werden?

Grundsätzlich kann fast jeder Housesitter werden. Housesitting erfreut sich vor allem unter Weltreisenden und Langzeitreisenden großer Beliebtheit. Du kannst aber auch während eines Urlaubs housesitten oder den neuen Arbeitstrend “Workation” nutzen und aus dem Haus einer anderen Person arbeiten. Auch für Rentner ist Housesitting eine tolle Möglichkeit vorübergehend woanders zu wohnen und etwas neues zu erleben.

Da viele Housesits mit dem Aufpassen auf Haustiere einhergehen, solltest du Tiere grundsätzlich mögen. Erfahrungen mit eigenen Haustieren sind von Vorteil, aber kein Muss. Wir selbst haben zum Beispiel keine Haustiere und wurden trotzdem erfolgreich als Housesitter engagiert.

Generell solltest du als Housesitter zuverlässig sein und verantwortungsbewusst mit den Tieren und dem Eigentum deiner Gastgeber umgehen. Möchtest du im Ausland housesitten solltest du außerdem Englisch sprechen, um mit deinen Gastgebern kommunizieren zu können.

Aufgaben eines Housesitters

In vielen Fällen gehört zur Hauptaufgabe eines Housesitters das Versorgen von Haustieren. Sei es das füttern und spielen mit Katzen oder das Gassigehen mit einem Hund. All das sind typische Housesitting Aufgaben. Neben Housesitting Angeboten mit Katzen und Hunden, haben wir zum Beispiel auch Housesits mit Ziegen, Pferden, Fischen oder Schildkröten gesehen. Je nachdem auf welche Art von Tieren du aufpasst, können sich deine Aufgaben unterscheiden.

Neben der Versorgung von Haustieren können zum Beispiel auch noch Haushaltstätigkeiten wie das Gießen von Pflanzen, das Sauberhalten des Hauses, Müll rausbringen oder das Entleeren des Briefkastens zu deinen Housesitter-Tätigkeiten gehören. Einige Hausbesitzer wünschen sich auch regelmäßige Updates zu ihren Haustieren von dir. Die genauen Aufgaben kannst du dem jeweiligen Housesitter-Gesuch entnehmen oder mit den Hausbesitzern besprechen.

Housesitting-Angebote finden

Die meisten Housesitting-Angebote findest du im Internet. Es gibt verschiedene Plattformen, auf denen Hausbesitzer und Housesitter zusammenfinden können. In der Regel musst du eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abschließen, um die Angebote auf den Housesitting-Portalen einsehen zu können. Lass dich von den Mitgliedsbeiträgen nicht abschrecken. Diese hast du in den meisten Fällen nach wenigen Tagen Housesitting wieder drin. Mit der Gebühr soll sichergestellt werden, dass sich nur “seriöse” Housesitter auf die Housesits bewerben. Teilweise musst du auch deinen Ausweis hochladen und deine Identität überprüfen lassen.

Hier eine Auswahl der bekanntesten Housesitting-Plattformen:

TrustedHousesitters*: Hierbei handelt es sich um die bekannteste und größte Housesitting-Plattform. Auf TrustedHousesitters findest du eine Vielzahl an Housesits in aller Welt. Die Basic-Jahresmitgliedschaft ist mit 119 € die teuerste am Markt, dafür findest du hier aber auch die meisten Angebote. Auch wir nutzen TrustedHousesitters und haben darüber beispielsweise unseren Housesit in San Francisco gefunden.
Nomador: Auch auf Nomador findest du zahlreiche Housesitting-Angebote. Hier hast du die Möglichkeit für 29 € eine kürzere dreimonatige Mitgliedschaft abzuschließen. Die Basis-Mitgliedschaft für ein Jahr kostet dich auf Nomador 79 €.
Housecarers: Housecarers ist optisch nicht ganz so ansprechend wie die beiden zuvor genannten Plattformen. Trotzdem findest du auch hier diverse Housesitting-Angebote. Eine Jahresmitgliedschaft bei Housecarers kostet 45 €.
MindMyHouse: Eine günstige Housesitting-Plattform findest du bei MindMyHouse. Pro Jahr kostet dich die Mitgliedschaft hier nur ca. 27 €. Im Vergleich zu den größeren Plattformen findest du hier aber auch weniger Angebote.

Neben den genannten Plattformen gibt es auch die Möglichkeit kostenlos in Facebook-Gruppen oder auf Kleinanzeigen-Portalen nach Housesits zu suchen. Eine höhere Erfolgschance hast du in der Regel aber auf den kostenpflichtigen Seiten.

Housesitting ist vor allem in westlichen Regionen wie Nordamerika, Europa, Australien oder Neuseeland verbreitet. Daher finden sich für gewöhnlich für diese Reiseziele auch die meisten Housesitting-Angebote auf den oben genannten Plattformen. Mit etwas Glück kannst du aber auch in anderen Regionen fündig werden. Wir haben zum Beispiel auch schon Housesits in Asien gesehen.

Neben den internationalen Housesitting-Plattformen gibt es teilweise auch noch länderspezifische Portale (zum Beispiel für Australien oder Neuseeland). Wirst du auf den genannten Plattformen für dein Reiseziel nicht fündig, lohnt sich die Suche nach einer entsprechenden länderspezifischen Seite.

Deine Bewerbung als Housesitter

Mit dem Abschluss einer Mitgliedschaft auf einer der genannten Housesitting-Plattformen ist der erste Schritt in Richtung Housesitting getan. Jetzt musst du nur noch einen passenden Housesit finden und dich darauf bewerben. Insbesondere für neue Housesitter ist das manchmal gar nicht so einfach, da die Hausbesitzer natürlich lieber Housesitter mit Erfahrung beziehungsweise mit positiven Bewertungen auf der jeweiligen Plattform engagieren. Solange du noch über keine Bewertungen verfügst, heißt es daher hartnäckig sein und sich nicht unterkriegen lassen. Es ist völlig normal, dass du nicht direkt auf deine erste Housesitting-Anfrage eine positive Rückmeldung erhältst.

Folgende Maßnahmen haben uns zu unserem ersten Housesit geführt:

Fülle dein Profil vollständig aus und beschreibe dich als Person und deine Motivation Housesitter zu werden möglichst ausführlich. Lade Fotos von dir und wenn möglich von dir im Umgang mit Haustieren hoch.
Schreibe insbesondere am Anfang viele verschiedene Hausbesitzer an.
Sei zeitlich und soweit möglich auch örtlich flexibel. Das erhöht die Auswahl potentieller Housesits.
Sei schnell. Viele Hausbesitzer erhalten unzählige Anfragen, die sie sich gar nicht alle durchlesen können. Zu den ersten Bewerbern zu gehören, erhöht deine Chancen.
Nutze Ferienzeiträume und Feiertage, um nach Housesits zu suchen. Wir haben unseren ersten Housesit in den USA zum Beispiel über Weihnachten und Silvester gefunden. Zu dem Zeitpunkt wurden sehr viele Housesitter gesucht und wir hatten für den Zeitraum gleich mehrere Zusagen.
Schreibe eine persönliche Bewerbung. Nimm dir die Zeit auf jeden Hausbesitzer und seine Haustiere einzugehen und sende nicht denselben vorgefertigten Text an alle Personen.
Vereinbare ein Telefonat oder einen Videocall mit potentiellen Hausbesitzern, um euch gegenseitig besser kennenzulernen. Stelle hier auch Fragen über die Haustiere, um herauszufinden, ob du mit den jeweiligen Tieren harmonieren würdest.
Höre auf dein Bauchgefühl. Du fühlst dich einem Haustier nicht gewachsen oder hast ein ungutes Gefühl bei einer Unterkunft oder nach einem ersten Telefonat mit den Hausbesitzern? Dann sage den Housesit lieber nicht zu, sondern suche nochmal nach einer passenderen Alternative.

Housesitting Übergabe & Verhalten während des Housesits

Du warst erfolgreich und hast die Zusage für einen Housesit ergattert? Dann wird es bald ernst und du übernimmst das Haus deiner Gastgeber für den vereinbarten Zeitraum. Damit alles reibungslos klappt, hier noch ein paar Tipps für die Übergabe und die Zeit im Housesit.

Viele Gastgeber planen für die Übergabe einige Stunden oder sogar einen ganzen Tag inklusive Übernachtung ein. Während der Übergabe kannst du die Haustiere kennenlernen und Absprachen mit deinen Gastgebern treffen. Sei pünktlich zur vereinbarten Zeit vor Ort, um einen guten ersten Eindruck zu machen. Bitte deine Gastgeber dir eine Liste mit allen wichtigen Informationen zum Haus und den Tieren zu schreiben oder schreibe während der Übergabe mit.

Wichtige Infos könnten zum Beispiel die folgenden sein:

Fütterungs- und Gassizeiten der Haustiere
Ggf. Medikamente der Haustiere
Notfallnummer des Tierarztes
Abholtermine der Mülltonnen
Besonderheiten bei Nutzung der elektrischen Geräte im Haushalt etc.

Nachdem deine Gastgeber weg sind, hast du die volle Verantwortung für das Haus und die Haustiere. Halte dich an alle Vereinbarungen und kümmere dich verantwortungsvoll um das Haus und die Tiere. Wenn du regelmäßige Updates mit deinen Gastgebern vereinbart hast, lasse ihnen wie vereinbart Nachrichten, Fotos oder Videos zukommen. Sollte während deines Housesits etwas kaputt gehen oder es ein Problem mit einem der Tiere geben, informiere deine Gastgeber schnell und proaktiv.

Übergebe das Haus am Ende deines Housesits so wie du es vorgefunden hast und bitte deine Gastgeber dir eine positive Bewertung auf der jeweiligen Housesitting-Plattform zu schreiben. Positive Bewertungen erhöhen deine Chancen auf weitere erfolgreiche Housesits. Schreibe deinen Gastgebern im Gegenzug ebenfalls eine Bewertung.

Wir hoffen die obenstehenden Informationen zum Thema Housesitting haben dir weitergeholfen und wünschen dir viel Spaß bei deinem ersten Housesit!